Selous Game Reserve

Selous Game Reserve

Matambwe, Tanzania

 

Das Wildreservat Selous erstreckt sich mit über 50.000 km² über mehrere Regionen Tansanias. Es umfasst damit etwa fünf Prozent des gesamten Staatsgebietes. Es gehört seit 1982 zum UNESCO- Weltnaturerbe und ist das größte kontrollierte Wildschutzgebiet in Afrika. Die Vegetation in dem wenig vom Menschen beeinträchtigten Reservat umfasst mehrere Biome von Dickichten bis offenem, baumbestandenen Grasland. Der Hauptteil entfällt dabei allerdings auf den sog. Miombo-Wald (hauptsächlich Akazien, die in der Trockenzeit ihre Blätter abwerfen). Im Reservat leben zahlreiche Säugetierarten , die dank der großen Ausdehnung des Gebietes teilweise in sehr großen Populationen vorkommen. Am eindrucksvollsten sind die Bestände von Elefanten (etwa 40.000, Stand 2001), Giraffen, Flusspferden, Büffeln und Krokodilen. Hier haben die scheuen und vom Aussterben bedrohten Afrikanischen Wildhunde eines ihrer letzten Zufluchtsgebiete gefunden (etwa 1.300 Tiere, Stand 1999), so dass sie bei Safaris rund um den Tagalala-See regelmäßig zu sehen sind – für Touristen eine der wenigen Möglichkeiten, sie in ihrer natürlichen Umgebung zu erleben.

Der Bestand des Spitzmaulnashorns im Reservat fiel von etwa 3000 Tieren im Jahr 1981 auf wenige hundert Exemplare. Zahlreiche Arten größerer Huftiere kommen dagegen immer noch in sehr großen Beständen vor. Nachdem die Population der Elefanten von über 100.000 Tieren im Jahr 1980 auf etwa 30.000 im Jahr 1989 gefallen war, erholte sie sich bis 1994 wieder auf etwa 50.000 Tiere. Eine Wildzählung im Jahr 1994 ergab darüber hinaus einen Bestand von 138.000 Kaffernbüffeln, 46.500 Streifengnus (zwei Unterarten: taurinus und albojubatus), 29.500 Impalas, 27.000 Flusspferde, 21.500 Steppenzebras, 20.000 Lichtenstein-Antilopen, 11.700 Kongonis und 10.000 Wasserböcke. Vor allem in den Grasländern nördlich des Rufiji findet man Giraffen (2.200 Tiere), Elenantilopen, Großriedböcke, Warzenschweine und gelegentlich Geparde. In den Miombowäldern sind darüber hinaus Große Kudus und Rappenantilopen typisch. Die großen Wildbestände ziehen zahlreiche Großraubtiere an. So wird der Bestand der Löwen auf 3.000-4.000 Tiere geschätzt. Der Bestand der Afrikanischen Wildhunde ist mit 1.300 Tieren der größte des gesamten Kontinents. Leoparden und Fleckenhyänen sind ebenfalls zahlreich. Daneben findet man in Selous Paviane, Streifenschakale, Puku-Antilopen, Klippspringer, Rotducker und Blauducker. Zu den im Gebiet seltener anzutreffenden Arten zählen Sanje-Mangabe, Udzungwa-Stummelaffe, Schwarz-weißer Stummelaffe, Topi und Sharpe-Greisbock. Darüber hinaus beherbergt das Reservat etwa 350 Vogelarten.


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