Ruaha Nationalpark

Ruaha Nationalpark

Mbeya, Tanzania

 

Der Ruaha-Nationalpark ist ein großer, in Zentraltansania situierter Nationalpark. Er bedeckt eine Fläche von etwa 10.300 km² und wird in der Größe lediglich vom Serengeti-Nationalpark übertroffen. Der Park befindet sich 128 Kilometer westlich von Iringa und ist Teil eines ausgedehnteren Ökosystems, das auch das Rungwa- und das Usangu-Wildreservat sowie weitere geschützte Gebiete umfasst.
Der Name des Parks leitet sich vom Ruaha ab, der die südöstlichen Parkbegrenzung bildet und an dem entlang die besten Straßen durch das Reservat verlaufen. Den Park selbst erreicht man besten per Auto von Iringa aus oder per Flugzeug; in Msembe, dem Basislager des Parks, befindet sich eine Flugpiste.

Die Einrichtung eines Nationalparks in diesem Gebiet wurde erstmals 1949 vom dienstältesten Wildhüter in Mbeya, George Rushby, angesprochen. 1951 gab dann die britische Verwaltung des damaligen Tanganyikas bekannt, das benachbarte Rungwa-Wildreservat auf das heutige Gebiet des Parks auszudehnen. In der Folge wurde die angestammte Bevölkerung des neu geschützten Gebiets gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Im Jahre 1964 wurde der heutige Nationalpark vom Rungwa-Wildreservat getrennt und zu einem vollwertigen Nationalpark.

Der Park wird durch eine etwa 200 m hohe Bruchkante geteilt, besonders während der Regenzeit schießen Bäche die Bruchkante hinunter. Im südlichen (zugänglichen) Teil befindet sich ein Tal, im Norden liegt ein Plateau mit bis zum 1.800 m hohen Bergen. [1] Der Ruaha-Nationalpark besteht vornehmlich aus dem für Tansania charakteristischen, rauen, semi-ariden Buschland, allerdings liegt der Park auf dem Übergang zwischen ostafrikanischer Akaziensavanne und dem Miombo-Waldgürtel des südlichen Afrikas; diesem Umstand verdankt Ruaha auch die große Vielfalt von Antilopen. Auch die Flora des Parks ist durchaus schützenswert, denn hier leben um die 1.400 Pflanzenarten – deutlich mehr, als beispielsweise im Serengeti-Nationalpark, wo lediglich 600 vorkommen. Ruaha ist bekannt für seine extraordinär große Elefantenpopulation; aktuell durchstreifen etwa 10.000 Tiere den Park. Ebenso ist der Ruaha-Nationalpark ein wahres Paradies für Ornithologen: Von geschätzten 475 dort lebenden Arten wurden bisher 436 identifiziert. Unter den Standvögeln leben beispielsweise verschiedene Arten von Nashornvögeln, Eisvögeln und Nektarvögeln. Auch viele Wandervögel überwintern im Park; beispielsweise der Weißstorch. Neben weiteren speziellen Tieren, die im Ruaha-Nationalpark leben (Rappenantilope und der von Aussterben bedrohte Afrikanische Wildhund) findet man hier auch viele andere Säuger und Reptilien wie Krokodile, Nilpferde, Leoparden, Geparden, Hyänen, Antilopen, Zebras, Giraffen, Kudus und Löwen. Nashörner wurden hier das letzte Mal 1982 gesichtet; im Park sind sie vermutlich wegen Wilderei ausgerottet.


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