Lake-Manyara-Nationalpark
Arusha, Tanzania
Der Lake-Manyara-Nationalpark ist ein Nationalpark im Norden Tansanias. Im Westen wird der Park durch hohe Klippen des Großen Afrikanischen Grabenbruchs begrenzt, der Manyara-See nimmt den östlichen Teil ein. Im Süden des Parks liegen die heißen Quellen Maji Moto. Der Lake-Manyara-Nationalpark liegt etwa 120 km westlich der Hauptstadt Arusha in der gleichnamigen Region, in unmittelbarer Nähe des Ortes Mto wa Mbu. Der Park befindet sich auf 960 bis 1828 m Höhe über dem Meeresspiegel. Er umfasst eine Fläche von 330 km², von denen etwa 220 km² durch den Manyara-See bedeckt werden. Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 22° Celsius. Die Regenzeiten sind von November bis Dezember und von Februar bis April. Im Parkdurchschnitt beträgt der Jahresniederschlag 600 mm, wobei im Süden doppelt so viel Regen fällt wie im Norden.
Im Lake-Manyara-Nationalpark gibt es eine Vielfalt an Landschaftsformen. Der Grundwasserwald wird charakterisiert durch Trichilia roka, Croton macrostachyus, die Maulbeer-Feige und Tabernaemontana usambarensis; an seinen Rändern stehen Gelbrinden-Akazien und Senegalesische Dattelpalmen. Auch von Gräsern, beispielsweise Hundszahngras, bewachsene Flächen finden sich dort. Schmalblättriger Rohrkolben wächst an der nordwestlichen Ecke des Sees, nachdem er einige Jahre lang verschwunden war. In der Mitte des Parks findet sich Waldland mit Schirmakazie, Acacia sieberiana und Wüstendattel. Richtung Süden kommen Capparis tomentosa, Leberwurstbaum und ausdauernde Gräser vor. Entlang des westlichen Seeufers wächst von Sporobolus spicatus geprägtes, alkalines Grasland. Auch Sümpfe befinden sich am Seeufer.
Der Lake-Manyara-Nationalpark besitzt die möglicherweise größte Biomasse-Dichte (Gewicht pro Gebiet) an Säugetieren weltweit. Daran haben die Elefanten mit 6 Exemplaren pro Kilometer und Büffel mit einer Dichte von 18 pro km den größten Anteil. Es gibt noch Spitzmaulnashörner im Park, allerdings nicht mehr in der großen Anzahl, für die der Lake-Manyara-Nationalpark bei Jäger bekannt war.
Weitere vorkommende Säugetierarten sind beispielsweise Zebras, Flusspferde, Giraffen, Diademmeerkatzen, Anubispaviane und andere Affen, Leoparden, Zebramangusten sowie verschiedene Antilopenarten, darunter Impalas, Buschböcke, Kirk-Dikdiks, Klippspringer und Streifengnus. In der Trockenzeit wandern große Gnuherden aus der nördlichen Mto wa Mbu Game Controlled Area für kurze Zeit in den Lake-Manyara-Nationalpark. Selten sind auch Löwen zu sehen; in den letzten Jahrzehnten (Stand: 1992) waren es 20 bis 30 Exemplare. Bekanntheit erlangten diese durch das Klettern auf Bäume. Tagsüber sind sie gelegentlich mehrere Meter über dem Boden auf leicht zugänglichen Akazien zu sehen. Im Lake-Manyara-Nationalpark ist die größte bekannte Elefantendichte zu finden. 1977 waren es noch 453, 1981 schätzungsweise 485 und 1987 etwa 180 Elefanten.
Im Park gibt es mit über 400 Arten eine große Vielfalt und Anzahl an Vögeln, beispielsweise Nashornvögel. Entenvögel sind manchmal beim Brüten anzutreffen. Zwergflamingos können zu Tausenden vorkommen, Rosaflamingos in kleineren Anzahlen. Es gibt Rosapelikane, Nimmersattstörche und Kormorane sowie mindestens 44 Arten tagaktiver Greifvögel, darunter Palmgeier und Hieraaetus ayresii. Der früher häufige Charadrius venustus ist heute nur noch selten zu beobachten. Unter den vielzähligen Reptilien findet sich der Nilwaran, den man oft an Flüssen sieht, und einige Kobra-Arten.